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Montag, 8. Juni 2015

Am späteren Vormittag sind wir Richtung Stadtzentrum Trondheim unterwegs und wollen den städtischen Wohnmobilparkplatz anfahren. Bei der Wahl des Strassennamens habe ich mich aber vertippt, was wir nach einigen Ehrenrunden um eine für den Verkehr gesperrte Hauptstrasse korrigieren können. Der Wohnmobilplatz, der auch zum Übernachten benutzt werden darf, ist fast vollständig belegt, wir erwischen einen der zwei letzten Parkplätze.

Vom Platz führt eine Fussgängerbrücke über den Fluss, und nach 15 Minute Wanderzeit sind wir im Zentrum neben dem Nidarosdom. Nach der Besichtigung Spaziergang durch den Park zur Brücke Gamle Bybroen bei den alten Speicherhäusern, wo wir auch den weltweit einzigen Fahrradaufzug bewundern. So etwas müssten wir bei uns zu Hause vom Dorfzentrum in unser Wohnquartier haben....

Nach einem Picnic am Fluss erklimmen wir den Festungshügel und besuchen in der Festung Kristiansten das kleine Museum, dann streifen wir noch durch das Stadtzentrum, um nach einem Kaffeehalt wieder zum Wohnmobilparkplatz zurückzukehren.

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Bis zum heutigen Tagesziel, dem Flakk Camping beim Fähranleger Bosberg, müssen wir nur eine kurze Distanz zurücklegen.

Heute zurückgelegte Distanz: 95 km


Dienstag, 9. Juni 2015

Ab heute sind wir unterwegs zu den Fjorden. Auf der E39 herrscht reger Verkehr, die Strasse führt relativ flach über einen gegen 900 M.ü.M. führenden Pass. Auch auf dieser Route wieder eine Fährstrecke, Halsa - Kanestraum, kurze Wartezeit, Fahrtdauer 20 Minuten. Zwischenziel ist die Stadt Molde, die fast an der Nordsee liegt. Die Innenstadt ist fussgängerfreundlich, viel Volk unterwegs, aber Parkieren unseres Vehikels unmöglich. In einem der grossen Shopping Center ausserhalb des Zentrums ergänzen wir unsere Vorräte.

Auf der Weiterfahrt  tauchen wir kurz hinter Molde in den 2745 Meter langen Fannefjord-Tunnel ab, der zur Insel Bolsøya führt. Der 22 Jahre alte typische Norweger-Tunnel (dunkel, feucht, schmal, roher Felsausbruch, minimale Sicherheitsausrüstung, pro Stunde dringen bis zu 12'000 Liter Wasser ein!) wird zur Zeit durch die schweizerische Firma Implenia AG modernisiert. Kurz nach dem Tunnel wieder Stopp, warten auf die Fähre Sosnes - Afarnes für die 20-Minuten-Überfahrt.

Unser heutiger Übernachtungsplatz, der Trollveggen Camping, liegt zwischen steilen Felswänden der ca 1700 Meter hohen Berge mit bekannten Kletterwänden, von denen jetzt aber immer wieder Eis und Schnee herunter donnert. Der Wander- resp. Bergweg, der dem wilden Fluss entlang führt, gibt uns Gelegenheit, nach den vielen Autokilometern wieder einmal unsere Beine zu gebrauchen.

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Wetter heute meist trocken, mild, hier im windgeschützten Tal um 17.00 Uhr 17°C.

Heute zurückgelegte Distanz: 297 km


Mittwoch, 10. Juni 2015

Heute planen wir, über die Serpentinenstrasse Trollstigen, die am meisten besuchte Touristenstrasse Norwegens, nach Geiranger zu fahren. Wetterbericht allerdings schlecht, sehr kalt, in Geiranger könnte es letzte Nacht geschneit haben...

Die Strasse führt über einen Pass zum nächsten Fjord und dort zur  Linge - Eidsdal-Fähre. Auf dieser Kurzstreckenfähre wird zum ersten mal der 6.01-7-Meter-Tarif verlangt. Der Kassier bestätigt, dass auf vielen Fähren Fahrradträger ignoriert werden, er habe aber klare Anweisung des Management, die Tarifbestimmungen korrekt anzuwenden: es gilt die Länge über Alles. Für uns bedeutet das einen Fährpreis für das Fahrzeug von 173 anstatt 70 NOK ....

Jetzt führt die Strasse in ein enges Tal, und hinten kommen die Serpentinen am steilen Hang, mit Brücke über einen tosenden Wasserfall. Oben auf dem Pass, auf ca 650 M.ü.M., liegen noch weite Schneefelder, der Zugang zur Aussichtsplattform ist knapp schneefrei.

Im lang gestreckten Tal zwischen dem winterlichen Pass und dem Fjord sehen wir grosse Erdbeerfelder. 

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Den ganzen Tag über fiel Nieselregen, die Sicht von den Aussichtspunkten in die Tiefe ist aber relativ gut.

Am Nachmittag stehen wir auf dem Camping Geirangerfjorden bei Geiranger direkt am Wasser, es ist Zeit windstill, keine Regentropfen und bei 14°C recht warm.

Heute zurückgelegte Distanz: 86 km


Donnerstag, 11. Juni 2015

Ab Geiranger fahren wir wieder über einen Pass in ein auf fast 150 M.ü.M. liegendes Hochtal mit lang gestrecktem, noch zugefrorenem See.

Das Navi führt uns über die gewählte Route, dann 100 Meter vor einer Barriere Warnmeldung "Strasse gesperrt" (Wintersperre!), die Route wird neu berechnet, und wir müssen 25 km zurück, dann, anstatt über eine "landschaftlich reizvolle" Route geht es durch viele und etliche Kilometer lange typische norwegische Tunnels: roher Felsausbruch, schwache Beleuchtung, Fahrbahnrand schlecht markiert, anstatt Fluchttunnels alle 500 Meter ein Feuerlöscher und eine Notrufmöglichkeit. Die ursprüngliche geplante Strecke, die an einem Sommerskigebiet vorbei geführt hätte, ist noch nicht geöffnet.

Im Laufe des Tages immer schöneres Wetter, sonnig bei leichter Bewölkung.

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Heute übernachten wir auf dem sehr schön gelegenen Kjornes Camping etwas ausserhalb von Sogndal, direkt am Sognefjord, dem längsten und tiefsten Fjord Europas. Allerdings verpassen wir die Zufahrt, müssen einige Kilometer zurück fahren.

Heute zurückgelegte Distanz: 268 km


Freitag, 12. Juni 2015

Kurz nach Abfahrt meldet das Navi, dass die Strasse auf der geplanten Route gesperrt sei. Wir ignorieren den Hinweis, bald darauf zeigt das Navi wieder die vorgesehene Route auf der Sognefjellstrasse. Diese gilt dank der spektakulären und wilden Berglandschaft als Norwegische Landschaftsroute.

Über viele Kilometer fahren wir durch eine hochwinterliche Landschaft. Zum Glück haben wir gutes Wetter mit Sonne und Fernsicht, die Bergspitzen sind gut sichtbar. Im Berggasthof Sognefjellshytta an der Passtrasse nahe der Passhöhe (fast 1900 M.ü.M.) hat sich die österreichische Langlaufmannschaft zum Training niedergelassen, durch das weite Hochplateau sind viele Loipen gezogen. Erst nach längerer Talfahrt treffen wir wieder auf frühlingshafte Natur.

In Vinstra, kurz vor Lillehammer zweigen wir von der Hauptstrasse ab, fahren in die Höhe auf ein Hochplateau zum in Reiseführern empfohlenen Peer Gynt Vegen, einer gebührenpflichtigen Schotterstrasse. Sie führt auf fast 1000 M.ü.M über viele Kilometer durch eine karge Landschaft, magere Büschchen, kleine Birken, noch ohne Blätter, die Vegetation beginnt hier erst zu spriessen. Weit in der Landschaft verteilt stehen kleine Ferienhäuschen. Am Südende der Bergstrasse fahren wir durch Skeikampen, ein grosser Fremdenverkehrsort mit unzähligen Hotels und Ferienhäuschen, um diese Jahreszeit ist keine Menschenseele sichtbar. Später lesen wir auf der Homepage, dass der Peer Gynt Vegen dieses Jahr am 12. Juni für den Verkehr geöffnet wird, wir waren also bei den ersten Nutzern dieses Jahres.

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In Lillehammer steuern wir den Camping Lillehammer Touristcenter an, ein sehr grosser, an diesem Wochenende vor allem von Norwegern stark belegter Platz.

Heute zurückgelegte Distanz: 317 km


Samstag, 13. Juni 2015

Schönes Wetter, leicht bewölkt, die richtige Temperatur für einen kleinen Fahrradausflug in die Stadt Lillehammer. Erstes Ziel ist das Freiluftmuseum Maihaugen, dann den Hügel hinauf Richtung Skisprunganlage, die wir aber nur aus der Ferne "besichtigen", da wir nicht die Absicht haben, unsere Kniegelenke auf den 954 Treppenstufen hinauf und wieder hinunter zu testen.

Anschliessend sehr kurzer Bummel durch die belebte, gemütliche Fussgängerzone, Lebensmittelvorrat ergänzen, und wieder zurück auf den Campingplatz.


Sontag, 14. Juni 2015

Heute beginnt die Heimfahrt via Oslo, Schweden, Dänemark. Weiterlesen: Heimreise Skandinavien