Von Inverness nach Embo bei Dornoch
Die Fahrt geht zügig über die Hauptstrasse A9 an Inverness vorbei Richtung Norden. Vor der grossen Brücke über den Morey Firth bei Inverness kurz stockender Feierabendverkehr, aber bei jeder Abfahrt nimmt die Zahl der Fahrzeuge ab.
Im Camping-Führer haben wir einen *****-Platz gefunden, der sogar ein Restaurant aufweist. Nach ca 70 km, kurz nach der Brücke über den Dornoch Firth, biegen wir rechts ab zur Ortschaft Dornoch, und fahren auf schmaler Strasse weiter bis zum Ort Embo, direkt am langen Sandstrand.
Auf dem Cavavanpark Grannie's Heilan'Hame 
steht eine grosse Zahl von Mobilhomes, die gemietet werden können und zum Teil auch belegt sind. Die Stellplätze für die Tourer sind nur schwach belegt, wir haben um uns herum viel freien Raum. Nach der Selbstkocherei der letzten Tage genehmigen wir uns im Restaurant Fish n'Chips und überlassen den Abwasch heute der professionellen Küchenmannschaft....
Wetter: am Morgen ganz kurz leichter Nieselregen, dann sonnig bis leicht bewölkt, dazwischen einige sehr kurze (2-3 Minuten) leichte Regengüsse. Temperatur nach nächtlichem Tiefstwert von 5.7°C um die 11°C.
Heute zurückgelegte Strecke: 235 km.
Von Embo nach Durness
Am Freitag, 5. Juni ist das Wetter am Morgen ganz gut: sonnig, leichte Bewölkung. Die Fahrt geht der Küste entlang Richtung Norden. Abwechslungsreiche Scenerie, kleine Dörfer, wenig Verkehr.
Hie und da sehr kurze Regenschauer, gegen Mittag auch länger dauernde Platzregen. In Wick bei Lidl (weil da immer genügend Parkplätze vorhanden sind!) nochmals ergänzen der Vorräte, dann Fahrt nach John o'Groats zum Leuchtturm am Duncansby Head, der nordöstlichen Ecke des schottischen Festlandes. Hier sehr starker Sturmwind, es schüttelt den Camper, und kurz nach Ankunft beginnt es horizontal zu Regnen. Die Orkney Islands draussen in der Nordsee sehen wir nur noch kurz. Zum ersten mal in Schottland holen wir die Gummimäntel aus dem Schrank und machen uns 
auf einen Spaziergang hoch über den Klippen. Der Regen peitscht ins Gesicht, wir frieren an die Hände, fotographieren ist fast nicht möglich, da das Objektiv sofort voller Regentropfen ist. Nach einer Stunde sind wir zurück am Parkplatz, ziehen trockene Kleider an, bereiten einen Imbiss und ohne heissen Tee zu (bei dem Sturmwind trauen wir uns nicht, die grossen Hecktüren zu öffnen, um den Gasflaschenhahn zu bedienen) und beschliessen, uns nicht auf dem Campingplatz am Ort niederzulassen. Stattdessen fahren wir der Küste entlang Richtung Westen.
Wieder abwechslungsreiche Landschaft, noch weniger Verkehr, was sich bei den vielen einspurigen Strecken als vorteilhaft erweist. Gegen 18.00 Uhr treffen wir in Durness ein und installieren uns im Sango Sands Caravan Park auf der Klippe hoch über dem sturmgepeitschten Meer. Dieser Platz ist sehr gut besetzt, wir haben offenbar eine touristisch interessante Gegend erreicht. Wir haben gute Sicht auf die Bucht mit den hohen heran rollenden Wellen, dafür sind wir aber auch hier dem stürmischen Wind ausgesetzt. 
Wieder wird der Camper geschüttelt, draussen ist es 8° C kalt, unser kleiner elektrischer Heizlüfter kann aber die Innentemperatur auf 21°C halten. Immer wieder kürzere und längere Regenschauer, wir machen nur einen kurzen Spaziergang der Klippe entlang. Nach dem Eindunkeln montieren wir zum ersten mal unsere neu erworbenen alubeschichteten Isolationsmatten an Windschutzscheibe und Seitenfenstern. Diese scheinen eine gute Wirkung zu haben, der Heizlüfter mag jetzt die Temperatur im Fahrzeug innert einer Stunde auf 21°C zu erhöhen.
Wetter: am Morgen sonnig bis leicht bewölkt, später kürze, später auch längere Regengüsse. Temperatur nach nächtlichem Tiefstwert von ca 5°C zwischen 8 und 10°C.
Heute zurückgelegte Strecke: 288 km.
Von Durness nach Gairloch
Heute Samstag, 6. Juni, späte Abfahrt, es ist 11.30 Uhr. Auf dem Campingplatz etwas weniger Wind, Wetter freundlich, etwas Sonne bei bewölktem Himmel. Wir fahren weiter Richtung Westen, vorbei an Meeresbuchten mit Sandstränden, dann wieder über kahle Hochebenen mit unzähligen kleinen und grossen Bergseen. Viele Kilometer sind Einspurig, aber mit vielen Ausweichstellen. Wieder sehr wenig Verkehr, aber relativ viele Radfahrer. Wochenendaktivität?
Auf einer zwar zweispurigen, aber dennoch schmalen Strasse dann beim Kreuzen mit einem anderen Camper ein Knall: die Aussenspiegel haben sich gestreift. Unseren Aussenspiegel rechst hat es gegen die Seitenscheibe geschlagen, im Spiegelgehäuse ein Loch, der Spiegel zerbrochen aber noch vorhanden. Auf dem nächsten Parkplatz einige hundert Meter weiter dann Inspektion und provisorische Reparatur mit Isolierband. Zur Not kann ich sehen, was sich rechts hinten befindet, ist aber für Autobahnfahrten nicht ideal. Wie der Aussenspiegel des Kollisionspartners aussieht, wissen wir nicht, er ist ohne Halt weitergefahren.
Da wir schon früh Ullapool erreichen, beschliessen wir, uns nicht auf dem dortigen Campingplatz einzurichten, sondern nur einzukaufen und gleich weiterzufahren. Die Strasse ist 
jetzt breit und schön angelegt, wir kommen gut voran und sind bald in Gairloch und installieren uns auf dem Gairloch Caravan & Camping Holiday Park, der in der Ortsmitte liegt. Auch hier bläst ein starker Wind, wir können die Campingstühle trotz strahlendem Sonnenschein nicht heraus holen.Wetter: meist sonnig bis leicht bewölkt, dazwischen kurze (2-minütige) Regengüsse. Temperatur nach nächtlichem Tiefstwert von ca 5°C zwischen 9 und 11°C.
Heute zurückgelegte Strecke: 204 km.
In Gairloch
Heute ist Sonntag, 7. Juni, wir werden den Tag geniessen. Wetter schön, bis zum Frühstück hat die Sonne den Camper nach einem nächtlichen Tiefstwert der Aussentemperatur von 2.8°C schon auf 21°C geheizt, unsere Nachbarn sitzen in Shorts vor ihrem Wohnwagen. Das hat mich bewogen, ebenfalls wieder einmal die kurzen Hosen herauszuholen, bereue as aber, als ich nach draussen gehe: kalter Wind, ein Blick aufs Thermometer zeigt 10°C....
Gestern Nacht hat mein Notebook ein aktives WLAN des Campingplatzes angezeigt, also zur Reception zwecks Abklärung: Netz ist für 3 £ pro Tag verfügbar für Campinggäste. Das muss also genutzt werden, um nach 14 Tagen die e-Mail abzurufen, eine Arbeit an den Webseiten des Schweiz. Verbandes für Seniorenfragen zu erledigen, und eine erste Version dieses Reiseberichtes auf den Server hochzuladen, leider noch ohne Photos (Zeitmangel). Das Internet hilft uns auch, eine von hier erreichbare Renault-Werkstatt zu suchen. Morgen Montag werden wir telefonisch abklären, ob der Aussenspiegel innert nützllcher Frist ersetzt werden kann.
Vorher nutzen wir aber das relativ schöne Wetter für einen Strand- und Küstenspaziergang bis zum kleinen Hafen, wo eine Personenfähre für die Überfahrt auf die Isle of Skye bereit steht. Wetter nach wie vor gut, mit den hier offenbar üblichen 2 - 3 Minuten dauernden leichten Regenschauern. Den Tee / Kaffee und kleinen Imbiss geniessen wir in der wohligen Wärme des Campers, mit Blick über das Loch Gairloch und auf die gegenüberliegende Isle of Skye.
Das Abendessen wollen wir im nahen Myrtle Bank Hotel einnehmen, in dem wir 1976 übernachtet und auch gegessen haben. Bei unserem Eintreffen um 19.15 Uhr ist der Parkplatz voll besetzt, uns wir beschieden, dass frühesten um 20.00 Uhr ein Tisch bereit sei. 
Später erfahren wir, dass nicht die Tische sondern die Küchenkapazität die Limite vorgeben. Also ausgedehnter Apéro im Wintergarten, mit Blick auf die Bucht. Später wird uns ein Tisch direkt am Fenster zugewiesen, wir geniessen hervorragende Fischvorspeisen und -Hauptgerichte bei einem Glas Wein, und können gleichzeitig einen direkt am Ufer vorbeiziehenden Seehund sowie weiter draussen Delfine beobachten. Das Ganze kostet dann 40£, ein sehr tolles Preis-/Leistungsverhältnis, auch im Vergleich zur Schweiz.
Wetter: meist sonnig bis leicht bewölkt, dazwischen die hier üblichen kurzen 2-minütigen Regengüsse. Temperatur nach nächtlichem Tiefstwert von ca 3°C zwischen 10 und 12°C.
In Gairloch
Am Montag, 8. Juni, gleich um 09.00 Uhr Anruf bei der Renault-Vertretung in Inverness: Aussenspiegel muss bestellt werden, wird Dienstagvormittag eintreffen, also Werkstatttermin um 14.00 Uhr. Das heisst, wir werden nicht direkt auf die Isle of Skye fahren, sondern mit Umweg via Inverness und Loch Ness.
Auch heute ist das Wetter freundlich, nach nächtlichen Tiefwerten von 5°C aussen und 10°C innen hat die Sonne den Innenraum wieder auf angenehme 20°C aufgewärmt. Nutzen der örtlichen Waschmaschine zum Wäschewaschen, trocknen in Wind und Sonne. Anschliessend Fahrradtour ca 16 km im Gegenwind der Küste entlang am zweiten Campingplatz des Ortes vorbei,Big Sand Gairloch, ca 5 km entfernt und direkt hinter Sanddünen an einem breiten und tiefen Sandstrand gelegen, und im Gegenwind wieder zurück. Zum Abendessen ist wieder Self-Catering angesagt.
Via Inverness Richtung Isle of Skye
Auch heute Dienstag, 9. Juni ist das Wetter nach einer kalten Nacht wieder schön. Wir packen gemütlich zusammen, besuchen noch den Tante Emmaladen im Dorf, klein, aber ein vielfältiges Angebot. Dann Abfahrt nach Inverness, wir kommen auf den guten Strassen schnell voran. Um 13.45 Uhr übergeben wir das Fahrzeug der Werkstatt und machen uns auf einen Bummel durch das Gewerbequartier: alle Automarken sind hier mit schönen Verkaufs- und Servicepunkten vertreten. Aber da ist auch eine Filiale von Halforts, einer Ladenkette vor allem für Autobastler. Hier in Grossbritannien wird am Auto so viel wie irgend möglich selber gewartet und repariert. Unter anderem finden wir dort auch ein grosses Gestell mit Selbstklebespiegeln für viele Automarken, die zur Reparatur von zerbrochenen Aussenspiegeln verwendet werden...
Nach einer Stunde sind wir zurück in der Werkstatt, wo der Mechaniker eben unseren defekten Spiegel wieder montiert: der bestellte Spiegel passt wegen Stecker- / Steuerungsinkompatibilität nicht, für unser "kontinentales" Fahrzeug würde ein anderer Typ benötigt, der aber in Grossbritannien nicht verfügbar ist und in Frankreich bestellt werden müsste, was viele Tage dauern könnte..... Aber die Renault-Werkstätte ist sehr kulant: die ganze Übung kostet uns nichts. Also zurück zu Halforts, wo wir den am besten passenden Spiegel kaufen und gleich auf die Scherben aufkleben: die Sicht rechts nach hinten ist wieder fast perfekt.
Es ist unterdessen fast 16.00 Uhr, wir machen uns auf den Weg Richtung Isle of Skye. Das Loch Ness ist etwas enttäuschend, langweilige bewaldete Landschaft, ebenso das berühmte Urquhart Castle, wo wir den letzten Tag unseres Explorer Pass nutzen, aber nur zum Besuch des Cafés. Später, weiter Richtung Norden, wird die Landschaft wieder abwechslungsreicher, die Berge höher und felsiger, zum Teil liegen dort noch Schneereste. Auch bei einem der viel photographierten Schlösser, dem Eilean Donan Castle auf einer Insel im Loch Duich wollen auch wir zwecks Knipsen kurz anhalten, aber hier wird das Parken von Campern mit Verbotstafeln und mechanischen Höhenbegrenzern verunmöglicht. Also schnell ein Bild durchs Autofenster und weitergefahren. Kurz vor der Brücke zur Isle of Skye, in Balmacara bei Kyle of Lochalsh, fahren wir gerade noch rechtzeitig auf die fast voll besetzte Reraig Caravan Site. Kurz nach unserer Ankunft ist der letzte Platz besetzt. Und hier zeigt mein Notebook ein WLAN-Netz an, das des nebenan liegenden Hotels, das nicht geschützt und folglich von jedermann benützt werden kann. Leider ist die Funkverbindung nur sehr schwach, reicht nicht für heikle Transaktionen, also keine Nachführung des Reiseberichtes.
Es ist um 18.00 Uhr noch warm, zum ersten mal seit einer Woche können wir die Campingstühle herausholen und den Apéro in der Abendsonne geniessen. Aber hier tauchen erstmals die lästigen ganz kleinen, schwarzen Stechmücken in grossen Schwärmen auf. Sie sind fast nicht zu sehen, die Stiche spürt man nur ganz leicht und hinterlassen keine Schwellungen, aber trotzdem lästig.
Wetter: sonnig bis leicht bewölkt, dazwischen ein sehr kurzer (2-3 Minuten) leichter Regenguss. Temperatur nach nächtlichem Tiefstwert von 5°C um die 12°C.
Heute zurückgelegte Strecke: 239 km.
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