Von Strathyre nach St. Cyrus

Heute Dienstag, 2. Juni, gemütliche Fahrt auf der A85 dem Loch Earn entlang und weiter Richtung Perth zur Besichtigung des gut erhaltenen Huntingtower Castle. Die beiden Haupttürme sind vollständig erhalten, Fenster montiert, nur die hölzernen Zwischenböden fehlen, und es ist keinerlei Mobiliar vorhanden, also etwas wie ein Rohbau.

Weiter geht es nach Perth, dann über die A94 nach Glamis. Wir wollen das Glamis Castle besichtigen, welches im Unterschied zu den bisher besichtigten Schlössern nicht eine Ruine oder ein Rohbau ist, sondern noch heute von der Herzogfamilie bewohnt wird. Einige Räume können mit Führung besichtigt werden, und der grösste Teil des riesigen Parks ist öffentlich zugänglich. Nach einem Imbiss in der riesigen Schlossküche Weiterfahrt Richtung Ostküste, und ab Monrose, wo wir im Lidl noch Lebensmittelvorräte ergänzen, dann Ausschau nach einem Campingplatz.

Unser Ziel ist St. Cyrus. Der erste Versuch schlägt fehl, der im ACSI-Guide aufgeführte Platz, offen von 1. April  bis 31. Oktober, ist geschlossen. Aber eine Meile hinter dem Ort ein Wegweiser Richtung Meer zum Mildonhaven Seaside Caravan Park. Dieser Platz liegt unmittelbar an einer Bucht mit Kieselstrand, hat einige wenige Touristenplätze auf dichtem Rasen direkt am Ufer. Am Meeresufer führt ein Weitwanderweg vorbei, auf dem wir nach dem Tag im Camper einen Spaziergang unternehmen.

Aus dem Camper haben wir Blick auf die Bucht und auf die Nordsee. Später, nach dem Nachtessen, können wir über längere Zeit 7 - 8 grosse Delphine mit weisser Unterseite beobachten (Orkas?) , die immer wieder hoch aus dem Wasser springen, manchmal synchron zu zweit, Bilder fast wie in einem Delfinarium.

Wetter: am Morgen leicht, über den Tag stark und am Abend wieder leicht bewölkt, trocken.

Heute zurückgelegte Strecke: 169 km.

Von St. Cyrus nach Banff

Am Mittwoch, 3. Juni, geht es der Küste entlang nach Norden, wobei wir immer den Wegweisern Costal Trail folgen. Reizvolle Landschaft mit vielen leuchtend gelben Rapsfeldern, wenig Verkehr. Im Städtchen Frazerburg an der Nordostecke dann Stopp, um das Museum of Scottish Lighhouses zu besichtigen. Zu zweit erhalten wir dann eine Führung hinauf auf den alten Leuchtturm, der bis 1998 noch in Betrieb war und von Personal rund um die Uhr betreut werden musste, u.a. um alle 30 Minuten das Gewicht des Uhrwerks wieder hochzukurbeln. Leider wird das gigantische, mit Pressluft betriebene, Nebelhorn nicht vorgeführt....

Wir fahren weiter der Küste entlang Richtung Osten, wieder über die Nebensträsschen des Costal Trail, Hügel auf und ab. Kurzer Abstecher auf einer einspurigen schmalen Strasse mit 20 % Gefälle hinunter zum kleinen alten Fischerdörfchen Crovie, das am Fuss einer hohen Klippe auf dem schmalen felsigen Ufer klebt.

2 km ausserhalb von Banff stellen wir unseren Camper dann im Aberdeenshire Councill Caravan Park ab, einer schönen, sehr sauberen Anlage der Provinzverwaltung, der erste ****-Camping, der diese Qualifikation unserer Meinung trägt. Direkt vor dem Campingplatz ein breiter Sandstrand. Die Rezeption ist nicht besetzt, aber ein Mitarbeiter hat uns aus seinem Caravan kommen sehen und übergibt uns einen Schlüssel für den Zugang zu den Sanitärräumen. Die Formalitäten sollen wir dann am nächsten Morgen erledigen.Wetter: am Morgen ganz kurz leichter Nieselregen, dann sonnig bis leicht bewölkt, trocken. Temperatur nach nächtlichem Tiefstwert von 4.5°C um die 15°C.

Heute zurückgelegte Strecke: 191 km.

Von Banff Richtung Inverness

Donnerstag, 4. Juni: Ungewohnt früh Tagwache, da die Reception gemäss Anschlagbrett nur von 08.00 - 09.00 besetzt ist und wir uns noch An- und  Abmelden müssen. Bei der Wegfahrt stellen wir fest, dass sich genau hinter dem Campinggelände das Hotel befindet, in dem wir 1976 auf unserer kurzen Schottlandtour übernachtet, und oben an der Landstrasse Richtung Banff das andere Hotel, in dem wir das Abendessen eingeniommen haben.

Auch heute folgen wir wieder den Wegweisern Costal Trail, welche uns über kleine Strässchen, bergauf und -ab, immer in Sichtweite der Nordsee, zum gemütlcihen Spazierenfahren ermuntern. Da wir fast allein unterwegs sind, stört das niemanden. Nördlich von Elgin Besuch der Ruinen von Spynie Palace, der während 300 Jahre Sitz von katholischen und 150 Jahre Sitz von protestantischen Bischöfen war. Die Ruinen der Kathedrale im Ortinnern von Elgin finden wir nicht auf Anhieb, daher Weiterfahrt, wieder via Costal Trail, nach Forres zur Whiskybrennerei Dallas Dhu Distillery. Diese ist zwar seit 1983 nicht mehr in Betrieb, aber die meisten Anlageteile stammen noch aus dem frühen 20. Jahrhundert und können von Nahe besichtigt werden.

Als letztes haben wir noch das Fort George auf dem Tagesprogramm, einer weitläufigen Festungsanlage aus dem 16. Jahrhundert, an der engsten Stelle der Einfahrt in den Moray Firth bei Inverness.

Es ist schon 16.00 Uhr, langsam Zeit, eine Übernachtsstelle zu finden.

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