Nach Dunvegan auf der Isle of Skye
Mittwoch, 10. Juni. Die Isle of Skye , gemäss verschiedenen Reiseführern die schönste der Hebriden-Inseln, ist seit In1995 durch eine Brücke mit dem Festland verbunden. Über den hohen Betonbogen fahren wir auf die Insel. Die Landschaft wird hügelig, felsige Berge tauchen auf, immer wieder kleine weisse Häuschen, dann wieder kleine Dörfer. Wir wollen direkt nach Dunvegan am Loch Dunvegan im Nordwesten der Insel. Da relativ viele Campierer in dieser Region unterwegs sind, möchten wir uns früh auf der Kinloch Campsite installieren. Der Platz liegt direkt am Wasser, um 13.00 Uhr sind auch nur noch einige wenige Plätze mit Stromanschluss frei.
Es ist wieder schönes Wetter, mit mässig starkem Wind, Aussentemperatur wieder 12°C. Die Fahrräder werden fahrbereit gemacht, es geht durch die kleine Ortschaft 3 km nach Norden zum Dunvegan Castle & Gardens
Point Neist. Am Ende des Einspursträsschens mit vielen Ausweichstellen wird geparkt, und hier beginnt ein asphaltierter resp. betonierter Wanderweg, der zum Leuchtturm führt. Zum Teil steil, mit Treppenstufen dann wieder flacher über die Schafweiden. Der Leuchtturm am Point Neist ist automatisiert, die Gebäude in privater Hand und werden als B&B angeboten. Wunderschöne Lage auf dem Landvorsprung, in der Nähe zum Ufer abfallende Basalt-Felsen, über die man bequem bis zum Wasser hinuntersteigen kann.
Nach zwei Stunden zurück beim Fahrzeug, es wird Tee gekocht, wir sitzen im windgeschützten und von der Sonne erwärmten Stübchen und lassen den Blick über die Felsküste schweifen. Auf der Rückfahrt dann relativ viel Gegenverkehr, die Fahrt wird zu einem Hüpfen von Ausweichstelle zu Ausweichstelle. Auf dem Campingplatz versuchen wir im Windschatten unseres Fahrzeugs noch etwas die Sonne geniessen, geben dann aber auf: trotz Windjacke nicht gerade gemütlich.
Heute zurückgelegte Strecke: 39 km.
Wetter: sonnig bis leicht bewölkt, trocken, stürmischer Wind, am Abend einige 2-minuten-Schauer. Temperatur nach nächtlichem Tiefstwert von 5°C um die 12°C.
Um die Trotternish-Halbinsel
Freitag, 12. Juni. Der Himmel ist wolkenlos, während der Nacht ist das Thermometer auf 2°C abgesunken. Es ist windstill, die Meeresbucht glatt wie ein Spiegel. Wir verlassen Dunvegan Richtung nordöstliche Halbinsel, welche wir auf der einspurigen Strasse umrunden. Unterwegs Stopp bei einem kleinen Freilichtmuseum, dem Museum of Island Life, das im Unterschied zu den vielen besuchten Schlössern zeigt, wie die steuerzahlende Landbevölkerung gelebt hat.
Weitere Stopps bei steil abfallenden Klippen, darunter einer mit Wasserfall, sowie unterhalb von bizzarren Felsen, unter anderen einem 45m hoher Felsturm, Old Man of Storr genannt, zu dem wir auf einem Bergpfad hinaufwandern. Es ist wie eine Wanderung ab 1700 m.ü.M., zuerst durch einen Fichtenwald, dann über steile Weiden bis zu den schroffen Felswänden, die den Eindruck geben, man sei auf 2500 m.ü.M.
Gegen 16.00 Uhr fahren wir auf die Torvaig Campsite in Portree, einem kleinen Städtchen an der Ostküste. Wir können den zweitletzten Stellplatz mit Stromanschluss belegen, in Schräglage an einem Hang, die wir mit den Keilen knapp ausgleichen können. Bis am Abend ist der Campingplatz sehr gut belegt, offenbar naht die Hochsaison. Wir werden also versuchen, die weiteren Campingplätze jeweils im Laufe des Nachmittags anzufahren.
Der Platz liegt am Ortsrand, gemäss Verwalter ist es nur ca 1 Meile bis ins Städtchen. Wir machen die Fahrräder bereit und radeln los, über etliche relativ steile Geländestufen hinunter. Am Hafen eine vielfarbige Häuserzeile, im Zentrum viele kleine Hotels, B&Bs, Restaurants und Souvenirgeschäfte. Miit Mühe finden wir den Supermarkt und decken uns mit Lebensmitteln ein, da man ja am Sonntag nicht einkaufen kann. Die Rückfahrt gestaltet sich etwas mühsamer als die Hinfahrt, wir müssen mehrere male in den kleinsten Gang hinunter schalten.
Morgen Samstag wollen wir per Autofähre wieder aufs Festland übersetzen. Damit wir keine Zeit verlieren oder sogar wieder zurück und über die Brücke fahren müssen, reservieren wir bei der Fährgesellschaft Caledonian MacBrayne per Telephon eine Passage um die Mittagszeit.
Wetter: sonnig bis leicht bewölkt, trocken, leichter Wind. Temperatur nach nächtlichem Tiefstwert von 2°C um die 15°C.
Heute zurückgelegte Strecke: 115 km.
Von Portree nach Amadale
Am Samstag, 13. Juni, fahren wir schon um 09.30 weg Richtung Armadale, wo sich das Fährterminal befindet und wo wir auch noch die Castle Gardens des Donald Clans besuchen wollen. Unterwegs, am Loch Ainort, haben Autofahrer am Ufer gestoppt und blicken aufs Wasser. Im Vorbeifahren sehen wir schwarze Rückenflossen, können aber an der verkehrsreichen Strasse leider nicht anhalten.
Die Castle Gardens des Donald Clans in Amadale sind nicht so imposant und künstlich angelegt wie die bisher besuchten Gärten, aber das Schlossen resp. der Ruine ist schön gelegen.
Am Fährterminal wie in diesem Lande üblich gute Organisation. Der einweisende Mitarbeiter hat eine Liste mit Namen und Autoschildern der gebuchten Passagen, die Tickets liegen im Büro bereit. Wir haben noch 45 Minuten Wartezeit zu überbrücken und sind etwas hungrig. Wir geniessen vor dem kleinen Café an der Sonne einen kleinen Fisch- und Crevetten-Imbiss. Beim Warten können wir dann einen Wal beobachten, der nahe am Terminal von Zeit zu Zeit kurz auftaucht. Auch auf der anschliessenden Überfahrt sehen wir immer wieder schwarze Rückenflossen aus dem Wasser auftauchen, nie aber das ganze Tier.
Bis zum Fährterminal zurückgelegte Strecke: 70 km.
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