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Samstag, 11. Oktober 2014

Auch diese Jahr kommen wir wieder zu spät weg, obwohl wir in Pilos in einer Konditorei noch Kuchenbleche gefüllt mit Baklava einkaufen müssen. Dort, am Hauptplatz unter den riesigen Platanen, wird auch noch ein letzter Café Frappé genossen, dann aber im griechischen Fahrstil (Geschwindigkeitsbegrenzungen an den vielen Kreuzungen der New Road) Richtung Patras gehetzt.

Kurz vor dem Beginn der Umfahrungsautobahn von Patras ein Hinweisschild, dass für die Zufahrt zum Fährhafen Exit 2 zu benutzen sei. An der Autobahn sind dann aber die Ausfahrten mit A, B, C usw bezeichnet, das Navi empfiehlt Ausfahrt B. Unmittelbar in der Verzweigung dann noch ein Wegweiser "Exit 2". Wenn man den sieht, ist es schon zu spät. Seit diesem Sommer ist aber im Hafenareal die neue Zufahrtbücke eröffnet, und um über diese ins Hafenareal zu gelangen, müsste man den Exit 3 / Exit C benützen. Sicher wird die Signalisation in den nächsten Jahren entsprechend geändert werden...

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Am Hafen sind die Massnahmen gegen Asylanten, die als blinde Passagiere nach Italien weiterreisen wollen, verbessert resp verschärft worden: auch ausserhalb des eingezäunten Areals stehen Polizisten, die die Umgebung überwachen und jedes Annähern an den Zaun verhindern sollen.

Weder beim Check-in noch bei der Sicherheitskontrolle gibt es einen Hinweis, wo auf dem weiten Platz man parkieren soll, und wie jedes Jahr gibt es keine Einweiser. Nach einer Erkundungsrunde über das Areal stellen wir uns zum Pulk, deren Fahrzeuge hinter der Windschutzscheibe die ANEK-Tafeln "Ancona" und "Open Deck" zeigen.

Anstelle der im Ticket eingetragenen Superfast XI taucht die Hellenic Spirit von ANEK mit grosser Verspätung auf, nach dem 30 Minuten dauernden Wende- und Anlegemanöver müssen wir noch fast zwei Stunden warten, bis wir endlich an Bord fahren dürfen. Als drittes Campingfahrzeug werden wir direkt an die Backbordseite gewiesen, aus dem Fahrzeug haben wir schöne Sicht auf das Wasser.

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Um 19.00 anstatt um 17.30 Uhr legt die Fähre endlich ab. An Deck geniessen wir die Stimmung der einbrechenden der Nacht, später das Nachtessen im Sef-Service-Restaurant, und um Mitternacht verfolgen wir aus der Bugbar die Einfahrt in die Bucht von Igoumenitsa durch die schmale, mit rot und grün leuchtenden Bojen markierte Fahrrinne. Auf der Mole sind die wartenden Fahrzeuge im Gegensatz zu Patras geordet aufgereiht: acht Kolonnen zu je 10 PWs, links und rechts die Sattelschlepper, alle militärisch genau ausgerichtet. Im Hintergrund sind zwei Polizeifahrzeuge damit beschäftigt, Emigranten zurück zu treiben, die an verschiedenen Stellen über den hohen Zaun klettern und versuchen, zu den Schiffen zu gelangen. Ausserhalb des Zauns versucht ein weiteres Fahrzeug, Asylanten vom Zaun fernzuhalten.

Heute zurückgelegt Fahrstrecke: 235.9 km


Sonntag, 12. Oktober 2014

Der Tag beginnt mit Sonnenschein, wir geniessen das schöne Wetter an Deck oder im Camper mit der offenen Schiebetüre, mit Ausnahme einer halben Stunde auf der Höhe der Halbinsel Gargano, während der wir im dichten Nebel fahren.

Die verspäteten Abfahrten in Patras und Igoumenitsa wirken sich auch auf die Ankunftzeit in Ancona aus. Um 19.00 Uhr verlassen die ersten Fahrzeuge das Schiff, schon 30 Minuten später sind auch wir an Land, aber ist ist schon Dunkel.

Als Übernachtungsplatz haben wir auf dem Navi den Camping Village Mar y Sierra in Stacciola/San Costanzo gewählt, in den Hügeln westlich von Marotta. Wir sind etwas erstaunt, dass wir auf der SS 16 dem Meer entlang und nicht via die Autostrada nach Norden geführt werden. Zu spät erinnere ich mich, dass ich auf der Hinfahrt für die letzte Etappe von Marotta nach Ancona "Mautstrecken vermeiden" aktiviert habe...

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Die Fahrt ist mühsam, viele Innerortstrecken, viel blendender Gegenverkehr, wir verpassen das Abbiegen Richtung Hinterland. Mit der nächsten Möglichkeit gibt es wegen Einbahnstrassen, die dem Navi nicht bekannt sind, einige Ehrenrunden durch ein Einfamilienhausquartier, aber schliesslich erreichen wir die ursprünglich vorgesehene Landstrasse. Diese müssen wir aber nach kurzer Strecke verlassen, die Weiterfahrt erfolgt über schmale Landsträsschen, um viele Kurven, bergauf- und ab. Das Vertrauen ins Navi wird belohnt, wir stehen nach längerer Fahrt am Tor des gesuchten Camping.

Wir haben uns noch auf der Fähre telefonisch mit der Reception über Öffnungszeiten und Restaurant erkundigt, stellen unser Fahrzeug auf dem Parkplatz neben ein anderes Campingfahrzeug, und geniessen in der Pizzeria auf dem Platz ein italienisches Nachtessen mit Pizza aus dem Holzofen.

Heute zurückgelegt Fahrstrecke: 45.6 km


Montag, 13. Oktober 2014

Noch sind wir nicht sicher, ob sich ein Umweg über die Insel Elba lohnen wird, aber ein Blick in die Wetterprognose stimmt optimistisch.

Wie üblich viel zu spät fahren wir los, zuerst auf Nebenstrassen vorwiegend auf den Hügelkreten, durch keine Dörfer, bis zur E78 und zur SP 3, welche quer über den Apennin führt. Die Strasse ist gut ausgebaut, wir treffen auf wenig Verkehr, die Landschaft sehr abwechslungsreich. Vorbei an Perugia, Lago Trasimeno und Siena erreichen wir Piombino.

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Um 16.15 Uhr treffen wir im Hafenareal ein, können kurze Zeit später auf einer Toremar-Fähre einschiffen und sind kurz nach 18.00 Uhr auf dem Campingplatz Camping Scaglieri an der Nordküste der Insel. Die Stellplätze sind auf Terrassen im steilen Hang angelegt und bieten freien Blick übers Meer. Wir werden von der Familie unseres Sohnes schon erwartet.

Heute zurückgelegt Fahrstrecke: 255 km


Dienstag, 14. - Freitag, 17. Oktober

Dolce far niente am kleinen, gemütlichen Sandstrand mit einigen noch offenen Restoranti, zwischen den Felsformationen, der über eine längere Treppe vom Campingplatz aus erreicht werden kann.


Samstag, 18. Oktober 2014

Heute um 12.00 Uhr schliesst der Camping Scaglieri die Pforte für die Winterpaue, aber wegen des schönen sommerlichen Wetters beschliessen wir, einen Anderen Platz zu suchen.

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Auf dem Camping Valle Santa Maria in der Bucht von Lacona finden wir einen Stellplatz direkt am Zaun hinter dem Sandstrand. Der Camping ist im Strandbereich noch gut besetzt, das Restaurant voll in Betrieb, und das kleine Lebensmittelgeschäft hat das Angebot noch nicht reduziert.

Heute zurückgelegt Fahrstrecke: 18.7 km


Montag, 20. Oktober 2014

Zum ersten mal auf dieser Reise werden wir durch den Wecker zum frühen Aufstehen ermahnt, damit wir noch vor dem Mittag das Festland erreichen können. 20 Minuten vor der Ablegezeit kommen wir am Hafen an, spurt zum Hafenagenten, um die Überfahrt zu buchen, und als eines der letzten Fahrzeuge gelangen wir auf die fast gefüllte Fähre der Moby Lines.

Bei recht sonnigem Wetter geniessen wir die Fahrt auf dem offenen Deck, und die Mittagszeit ideal für die Fahrt auf der richtungsgetrennten Staatsstrasse und der Autobahn Richtung Norden: wenig Verkehr, Alles ist beim Mittagessen. Erst auf der Umfahrung Milano sind alle drei Spuren belegt, es ist 17 Uhr, die Pendler wollen nach Hause.

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Als Übernachtungsplatz haben wir den TCS Camping Lugano gewählt, der in Muzzano direkt am See (und ganz nahe beim Flughafen) liegt. Der Platz ist mit tadelloser Infrastruktur ausgestattet, die Stellplätze genügend gross, aber von Umgebung und "Strand" (50 cm tiefer schlammmiger Sandstreifen) sind wir nicht begeistert. Das trübe Wetter mit tief hängenden Wolken veerbessert die Situation auch nicht......

Heute zurückgelegt Fahrstrecke: 475.2 km


Dienstag, 21. Oktober 2014

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Richtung Gotthard wird das Wetter immer besser, wir wählen die Route über den Pass. Blauer Himmel, aber kalter Wind, das Personal des Festungsmuseums erledigt letzte Arbeiten für die Winterschliessung, für die folgenden Tage wird Wetterumschwung erwartet.

Am folgenden Tag, daheim, erfahren wir, dass der Gotthardpass wegen Schneefall geschlossen wurde und erst im nächsten Frühsommer wieder für den Verkehr geöffnet wird.

Heute zurückgelegt Fahrstrecke: 220.6 km