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Die italienischen Gesundheitsbehörden stellen uns vor die Wahl, entweder bei der Einreise einen höchsten 72 Stunden alten negativen Corona-Test vorzuweisen, oder Italien im Transit in privatem Fahrzeug innert 36 Stunden wieder zu verlassen. Wir entscheiden uns für die zweite Variante, um zusätzliche Umtriebe zu vermeiden.

Dienstag, 6. Oktober 2020

Takis Obst und Gemüse 2Takis Obst und Gemüse 1Um 10:30 reisen wir ab, bei schönstem Wetter, Lufttemperatur 25°C, Meer 25°C.Ausserhalb Foinikounda noch ein letzter Stopp am Verkaufsstand von Takis, bei dem wir regelmässig Früchte, Gemüse und Netze voller saftiger Orangen gekauft haben. Heute benötigen wir noch einige Gläser der feinen, hausgemachte Feigenkonfitüre, zuckersüsse Trauben, aromatische grosse Fleischtomaten.

Die Fahrt geht ohne Halt über Pyrgos und die "New-Road" (die in absehbarer Zeit, nach Fertigstellung des Autobahnneubaus Kato Achaia - Amaliada, zur alten Landstrasse wird), zum Fährhafen Patras.

Nach den Checkin-Formalitäten, dieses Jahr mit Selbstdeklaration der Gesundheit auf Formularen der Fährgesellschaft Superfast und der italienischen Regierung, die übliche genaue Überprüfung des Fahrzeugs auf versteckte Flüchtlinge. Später, an Deck, beobachten wir das Polizei-Räuber-Spiel im Hafenareal. Unsere Fähre steht am östlichen Rand, in unmittelbarer Nähe kriechen zwei Personen durch eine fast nicht erkennbare Öffnung im Zaun und warten hinter Betonblöcken auf eine Gelegenheit, auf ein Schiff zu kommen. Andere Flüchtlinge warten auf der Terrasse eines unbenutzten Gebäudes, um bei guter Gelegenheit blitzschnell über den hohen, mit Stacheldraht "gesicherten" Zaun zu klettern und zu versuchen, über die Laderampe in eine der Fähren zu spurten. Ausserhalb des Areals sind sicher gut als 20 Personen mehr oder weniger gut versteckt von unserem Standort aus sichtbar, alle dunkel gekleidet, damit sie dann während der Nacht bessere Chancen haben.

Leider sind auf dem offenen Aussendeck bis auf drei alle Stühle weggeräumt, zu wenig auf für die wenigen Touristen. Wahrscheinlich das eine Folge der Vorsichtsmassnahmen wegen des Tornados, der vor zwei Wochen über Westgriechenland hinweg gezogen ist.

Da der grosse Teil der LKWs erst in Igoumenitsa an Bord kommen wird, ist der Andrang im Selbstbedienungsrestaurant klein: wir sind die einzigen Personen in der Warteschlange, die Covid-19-Abstandsvorschrift können wir einhalten. Was uns aber auffällt: Superfast empfiehlt bargeldlose Bezahlung, aber die Kreditkarte muss dem Kassiere in die Hand gegeben werden, da das Gerät ausser Reichweite der Kunden platziert ist....

Den Abend verbringen wir an der Reling und im Wohnmobil auf dem Camping-Deck.

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Die Überfahrt verläuft absolut ruhig, wie auf dem Bodensee bei Windstille.

Heute zurückgelegte Fahrstrecke: 241 km.

Über Nacht zurückgelegte Schiffstrecke: 590 km.


Mittwoch, 7. Oktober 2020

Kurz vor der Einfahrt in den Hafen steigen wir hinauf auf das offenen Deck. Dabei müssen wir durch die grosse Gruppe von LKW-Fahrern gehen, die dicht gedrängt am Abgang auf die LKW-Decks warten, laut palavern, und wie erwartet alle ohne Maske. Die starken Männer (Donald Trump lässt grüssen: nur schwache Männer werden krank....) lassen sich von den fast permanenten Lautsprecheraufrufen zum zum Maskentragen nicht beeindrucken, oder die Aufrufen werden nicht in ihren Muttersprachen gemacht, sondern nur in griechisch, französisch, italienisch, englisch, aber nicht in türkisch, rumänisch, bulgarisch....

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IMG 1995Die Fähre legt pünktlich in Bari an, aber es dauert fast eine Stunde, bis wir als zweitletztes Fahrzeug das Deck verlassen können. Dieses Jahr dann noch Stau über die 3 km bis zum Hafenportal, aber die anschliessende Fahrt bis nach Port Sant'Elpidio geniessen wir wieder, abgesehen von einigen kurzen Platzregen, ohne Störungen. Der Camping Le Mimose ist noch immer gut belegt. Ein kurzer Spaziergang führt uns zum Strand und zum nahen Supermarkt, wo wir unseren Notvorrat an Lebensmitteln ergänzen können. Das Camping-Restaurant in Betrieb, wir lassen uns das Abendessen servieren.

Heute zurückgelegte Fahrstrecke: 418 km.


Donnerstag, 8 Oktober 2020

Kurz nach der Abfahrt ein Zwischenfall, der nur mit Riesenglück ohne schwerwiegende Folgen endet.

Die meisten Campingplätze zwischen Pesaro und der Halbinsel Gargano liegen zwischen Meer und Eisenbahnlinie und werden meistens durch eine Unterführung erreicht. Diese Unterführungen gibt es verschiedenen Grössen, von der engen Fussgängerröhre bis zu zweispurigen hohen Tunnels. Viele sind aber ungeeignet für Wohnmobile....

Tunnel Sant Elpidio 1IMG 2003Renault Master HöheDen Camping Le Mimose erreicht man durch einen einspurigen Tunnel, der auch dem Navi bekannt ist. Was ich aber noch nicht realisiert habe, dass es 100 Meter neben dieser Unterführung noch einen zweiten, ähnlichen Tunnel gibt, in den ich heute kurz nach der Wegfahrt abgezweigt und eingefahren bin (Navi noch mit Satelliten-Suche beschäftigt, Koffein noch nicht in meinem Hirn angekommen): ein hässliches lautes Kratzgeräusch von der Karosserie, die Tunnelwände scheinen mir sehr nahe am Fahrzeug, der rechte Aussenspiegel ist angeklappt, anhalten trotz dem Aufschrei der Beifahrerin zwecklos. Am anderen Ende dann Kontrollstopp. Die Fahrräder sind intakt, obwohl sie rechs etwas überragen. Vom Strassenniveau sind ausser einer abgestreiften Abdeckung hinten an der Markise keine Beschädigungen sichtbar. Diesse Abdeckung finde ich im Tunnel, und am anderen Ende auch die nicht beachteten Begrenzungsschilder.

IMG 2005IMG 2013IMG 2019   KopieBei einer Inspektion daheim mit Leiter sieht man, dass das Kunststoffdach und die Markisenabdeckung auf der ganzen Länge leicht angekratzt ist. Ich bin offenbar millimetergenau durch die Mitte des Tunnels gefahren. Es hat also nicht viel gefehlt, und das Hochdach und die Markise wären weggedrückt worden, oder wir wären im Tunnel festgesteckt und hätten die Türen nicht öffnen können.....

Die Fortsetzung der Fahrt erfolgt ereignislos, nur kurzer Stau vor Chiasso, wo sich am Grenzübergang niemand für Gesundheitsfragen interessiert.

IMG 2006Wir beschliessen, im Tessin zu übernachten und fahren den nahe der Autobahnausfahrt liegenden Camping Bellinzona an. Dieser ist zwar voll belegt, aber der Manager gibt sich grosse Mühe, die paar Durchreisenden zu platzieren. Wir dürfen uns vor den Wohnwagen eines abwesenden Saisonmieters stellen, der nach telefonischer Anfrage sein ok gegeben hat.

IMG 7175Auf einem Spaziergang entlang des Ticino, der nach dem eine Woche zurückliegenden Hochwasser noch immer gewaltig rauscht, wollen wir das Nachtessen im kleinen Campingbistro einnehmen. Nachdem wir aber die in Bezug auf die Convid-19-Empfehlungen engen Platzverhältnisse gesehen haben, sagen wir die Reservation ab und holen im Wohmobil die Pfanne aus dem Schrank....

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Heute zurückgelegte Fahrstrecke: 587 km.


Freitag, 9. Oktober 2020

IMG 7185IMG 7187IMG 7202Heute sind nur noch wenige Kilometer zurückzulegen. Wir hofften, dass wir wie bei allen früheren Heimreisen wieder über den Gotthardpass fahren und dort einen Rast einlegen können. Aber der Schnee auf der Strasse ist nicht restlos geschmolzen, gemäss Strassenbulletin ist Winterausrüstung erforderlich. Unser Fahrzeug hat aber keine Winterreifen, und wir führen auch keine Schneeketten mit. Aber zum Trost gibt es bei unserer Ankunft in Airolo keinen Stau vor dem Tunnel.

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Heute zurückgelegte Fahrstrecke: 164 km.